Die Tücken der Unternehmensbewertung
Was ist ein Unternehmen wert? Mit dieser Frage quälen sich Gründer, Unternehmer und Aktienanalysten gleichermaßen. Welcher Preis ist fair, wo kann ich nachverhandeln, oder wann steige ich bei der Aktie ein? Alles Fragen, die berechtigt sind und eine Antwort suchen.
Aktienmarkt
Auf dem Aktienmarkt bildet sich der Preis über das Angebot und die Nachfrage. Der Preis muss aber nicht immer den Wert des Unternehmens abbilden. Wie bewertet man nun ein Unternehmen oder eine Aktie richtig?
In erster Linie werden Unternehmenswerte über das anerkannte Discounted Cashflow Verfahren ermittelt (kurz DCF).
Bei dieser Methode wird der Unternehmenswert auf Basis der diskontierten zukünftigen freien Cashflows berechnet. Deshalb muss man bei den Prognosen sehr genau darauf achten, dass die Werte nah an der zukünftigen Entwicklung liegen. Damit droht aber schon die erste Gefahr. Niemand kann die Zukunft exakt vorhersehen und deshalb ist auch die DCF Methode fehlerhaft. Jeder Wert wird praktisch immer falsch berechnet. Es gibt den einzigen und richtigen Wert einfach nicht. Der Unternehmensbewerter ermittelt faktisch den wahrscheinlichsten Wert des Unternehmens.
Welche Faktoren spielen eine Rolle?
Zur Überprüfung des Unternehmenswerts wird am Ende der Unternehmenswert einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Man vergleicht den ermittelten Wert mit vergleichbaren Marktwerten. Idealerweise weichen die Werte nicht signifikant von einander ab. Warum bezahlen Unternehmen bei einem Merger einen Aufschlag auf den Marktpreis? Das liegt an den Synergieeffekten, die aus der Integration des Unternehmens hervorgehen. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Synergien erst bewahrheiten müssen. Wenn diese nicht in dem Umfang eintreffen, wurde ein zu hoher Aufschlag auf das Unternehmen bezahlt. Preisabschläge bei einer Übernahme kommen selten vor.
Nicht börsennotiertes Unternehmen
Ein Marktpreis ist hier nicht vorhanden. Eine Plausibilisierung des Preises entfällt deshalb, außer ein ähnliches vergleichbares Unternehmen wurde in letzter Zeit verkauft und der Verkaufspreis ist bekannt. Dieser kann dann als Richtwert gelten. Mit Multiples kann man dann von diesem Wert auf den des zu bewertenden Unternehmens schließen. Unternehmen mit konstanten Geschäftsverläufen sind einfacher zu bewerten, als Unternehmen, deren Geschäftsentwicklung starken Schwankungen unterliegt.
Startups
Bei Startups sind Unternehmensbewertungen schwierig, da diese Unternehmen starken Schwankungen unterliegen. Zudem sind positive Cashflows nicht vorhanden und auch in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Haben diese Unternehmen dann überhaupt einen Wert? Ja, der Wert von Startups wird nicht Stand heute gesehen, sondern der Zukunftswert spielt die entscheidende Rolle. Für den Unternehmensbewerter ist es hier wichtig, die zukünftige Entwicklung des jungen Unternehmens gut abschätzen zu können. Amazon zum Beispiel hat über Jahre hinweg keine positiven Cashflows erwirtschaften können, war aber zu diesem Zeitpunkt schon mehrere hundert Millionen wert.
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